Eine Veröffentlichung der Fellowship of Friends

Wesenskern und Persönlichkeit

Der Teil in uns, der anwesend sein und sich bewusst transzendieren kann, ist der Teil, der im System Wesenskern genannt wird. Peter Ouspensky sagte: „Schlaf, Erwachen, Bewusstsein - diese Dinge beziehen sich nicht auf die Persönlichkeit, sie beziehen sich auf den Wesenskern. Wirkliche Entwicklung findet im Wesenskern statt."

Der Wesenskern ist das, was wir bei unserer Geburt sind: unsere Rasse, unsere körperliche Ausstrahlung, unsere Tendenzen und Talente und die Art und Weise, auf die wir auf die Außenwelt reagieren. Jeder hat zum Beispiel unterschiedliche Neigungen bezüglich Dingen wie körperliche Arbeit, Sport, Reisen, akademische Bildung, Geschäft oder Künste. Wir erlernen unsere natürliche Interessen und Vorlieben nicht. Sie sind einfach ein Teil dessen, was wir sind.

Dagegen ist die Persönlichkeit das, was wir werden. Sie ist alles, was wir lernen, alles, was uns beigebracht wird, alles, was wir nachahmen. Wir lernen zum Beispiel soziales Verhalten, uns werden Fähigkeiten und Berufe beigebracht und wir ahmen Meinungen, Haltungen und Gesichtsausdrücke nach. Diese Dinge nehmen in Form einer Persönlichkeit ein Eigenleben an, die nach und nach den Wesenskern verdrängt. Wir werden auf eine künstliche Weise kompliziert und verlieren den Kontakt zu unserem einfachen Wesen.

Wir können den Wesenskern in ganz kleinen Kindern sehen, die noch unschuldig, rein und an ihrer Umgebung interessiert sind. Sie haben keinen Stolz und beschäftigen sich nicht mit sich selbst. Sie leben nicht für morgen. Sie sind einfach nur so da, wie sie in dem Moment sind. Robert Earl Burton sagte: "Kinder sehen ihre Umgebung, Erwachsene sind dagegen abgestumpft." Das kommt daher, dass der innere Zustand von Kindern dem dritten Bewusstseinszustand sehr nahe ist. Der Unterschied liegt darin, dass im Gewahrsein von Kindern keine geteilte Aufmerksamkeit vorhanden ist; sie befinden sich also in einem Zustand der Faszination, nicht der Anwesenheit.

Der Wesenskern in seiner reinsten Form ist ein einfacher Zustand, der sich seiner selbst nicht gewahr ist. Die Persönlichkeit besteht dagegen aus Funktionen, zu denen die meisten unserer Ichs gehören - Einstellungen, Vorurteile, Verhalten. Diese Funktionen dienen einem Zweck, sie können sich jedoch nicht ihrer selbst bewusst sein, sie können nicht anwesend sein. Der Zustand des Wesenskerns kann jedoch durch geteilte Aufmerksamkeit anwesend werden. Er kann die Funktionen beobachten und sich beim Beobachten seiner selbst gewahr sein. Robert E. Burton erinnert uns oft daran: "Ihr seid nicht, was ihr beobachtet. Ihr seid das, was beobachtet." Wenn der Wesenskern den Zustand des Selbstgewahrseins erreicht, wird Anwesenheit in höhere Bewusstseinszustände transformiert.

Damit dies geschehen kann, muss ein Teil der Funktionen der Persönlichkeit den Wesenskern in seinen Anstrengungen unterstützen, anwesend zu sein. Die höchsten Teile der Persönlichkeit sind zum Beispiel der Verwalter und die intellektuellen Teile der Zentren, die die Arbeitsichs erzeugen. Diese Teile können selbst nicht anwesend sein, sie können jedoch Anwesenheit fördern, indem sie dem Wesenskern einen Impuls in diese Richtung geben. Sie dienen als Gerüst, damit der Wesenskern lernen kann, von selbst anwesend zu sein. Robert E. Burton sagte: "Entwicklung der Persönlichkeit bedeutet, dass die wahre Persönlichkeit Arbeitsichs entwickelt und der Wesenskern anwesend sein möchte." Er fügt hinzu, dass Arbeitsichs alleine nicht ausreichen - dass sich der Wesenskern dahinterstellen und tatsächich anwesend sein muss.

Peter Ouspensky erklärte, dass die Persönlichkeit richtigerweise ein Schutz für den Wesenskern ist, und ihn vor den schädlichen Einflüssen der Planeten und extremen Klimaveränderungen schützt. Das trifft innerlich noch stärker zu, wo die richtige Arbeit der Persönlichkeit darin besteht, den Wesenskern vor den mechanische Einflüssen der Einbildung, Identifikation und negativen Gefühle zu schützen.

Zu dem Ausmaß, in dem sich die Persönlichkeit in mechanischen Ichs ergeht, wird sie falsche Persönlichkeit genannt, da sie das Eingebildete und Falsche in uns stärkt. In dem Ausmaß, in dem sie Mechanisiertheit abweist und Anwesendheit fördert, wird sie wahre Persönlichkeit genannt, da sie das Wahre nährt - die göttliche Anwesenheit unseres wahren Selbst. Mit Hilfe der wahren Persönlichkeit können wir die Aufmerksamkeit teilen und durch geteilte Aufmerksamkeit können wir zum Zustand des Wesenskerns zurückkehren - jetzt jedoch mit bewusster Anwesenheit. Um Hafiz zu zitieren: „Der Geliebte zieht sich wie ein kostbares Kind selbst in dir groß.“

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1— Eine Übersicht über das System
• Das System besteht aus altem objektivem Wissen
• Der Mikrokosmos Mensch kann sich selbst transzendieren
• Schulen verwenden zum Erwachen präzise Methoden

2— Die vier niederen Zentren(Vortrag 1 ist Voraussetzung)
• Wie kann man die Funktionsweise der niederen Zentren beobachten?
• Wie kann man erkennen, wenn die niederen Zentren die Anwesenheit verdrängen?
• Wie kann man die niederen Zentren dazu verwenden, höhere Zentren zu erreichen?

3 Anwesenheit fördern und verlängern
(Vorträge 1 und 2 sind Voraussetzung)
• Entwicklung des Verwalters und der intellektuellen Teile der Zentren
• Das instinktive Zentrum als der 'Verstand hinter der Maschine'
• Spezielle Methoden zum Fördern und Verlängern von Anwesenheit

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