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Der Verwalter
Peter Ouspensky erläuterte, dass unser Sein ohne Selbsterinnern wie ein Haus ohne Herr ist, wobei die vielen Ichs einer Dienerschaft in völliger Ordnung gleichen. Er fügte hinzu, dass einige wenige einfühlsame Diener - zusammen "beobachtendes Ich" genannt - dies erkennen und einen stellvertretenden Verwalter ernennen können, der darauf achtet, dass alle anderen Ichs aufhören, sich gegenseitig zu behindern und die ihnen zugedachte Arbeit verrichten. Der stellvertretende Verwalter tut dies, um das Haus für den Verwalter vorzubereiten; dieser wiederum bereitet es für den Herrn vor – für die Anwesenheit höherer Zentren.
In der Arbeit repräsentiert der stellvertretende Verwalter unsere Fähigkeit, mechanische Ichs zu sehen und der Anziehung durch Einbildung und Identifikation zu widerstehen. Das ist jedoch nur eine Stufe des Selbsterinnerns. Der nächste Schritt ist das aktive Einbringen von Arbeitsichs, die die Aufmerksamkeit teilen und Anwesenheit fördern. Dies ist der Verwalter, der in das Haus eintritt und es für den Herrn vorbereit, indem er wiederholte bewusste Anstrengungen zum Fördern und Verlängern der Anwesenheit macht. Robert Rearl Burton sagt: „Arbeitsichs machen es möglich, dass wir die mechanischen Ichs zugunsten der wortlosen Anwesenheit der Gottheit in uns verlassen.“
Vollständig bewusst zu sein, würde bedeuten, dass die höheren Zentren ihre eigene Anwesenheit fördern und den Verwalter nach Bedarf dazu benutzen, sie beim Verlängern der Aufmerksamkeit zu unterstützen. Um diese Ebene zu erreichen , müssen wir jedoch zuerst einen Verwalter entwickeln – aus diesem Beispiel wird verständlich, warum wir eine Schule brauchen. Alleine können wir erkennen dass das Haus in Unordnung ist und wir können sogar versuchen, einige der Ichs zu organisieren. Das Verständnis, dass selbst dann kein Herr im Hause ist, und das Wissen, wie man sich auf den Herrn vorbereiten kann, sind jedoch Stufen der Arbeit, die objektive Methoden und Hilfe von außen erfordern.
Der Sitz des Verwalters ist im emotionalen Zentrum – dem schnellsten der vier niederen Zentren. Sobald der Verwalter erkennt, dass wir in Einbildung oder Identifikation abgleiten, bringt er sofort Arbeitsichs ein. Er kann z. B. das emotionale Zentrum dazu anhalten, uns gleichzeitig unseres Selbst und unserer Umgebung gewahr zu sein, er kann das intellektuelle Zentrum dazu bewegen, absichtliche Gedanken hervorzubringen, wie „komme aus der Einbildung heraus“, „sei anwesend“, „versuche anwesend zu bleiben“ oder er kann das Bewegungszentrum zu absichtlichen Bewegungen veranlassen, die geteilte Aufmerksamkeit aufrecht erhalten. Robert Burton drückte dies folgendermaßen aus: „Der Verwalter ahmt höhere Zentren nach; er versteht dabei jedoch, dass er seinem Herrn dienen muss - einem Zustand ohne Worte.“
Der Verwalter ist nicht Bewusstsein, er ist eine Ebene angelernten emotionalen Gewahrseins, das erkennen kann, dass wir nicht bewusst sind. Wie ein Kompass weist er uns in die Richtung größeren Bewusstseins. Diese Fähigkeit ändert sich abhängig davon, wie gut er entwickelt ist. Je stärker der Verwalter ist, umso mehr Widerstand kann er den unaufhörlichen Angriffen der mechanischen Ichs leisten und umso bestimmter wird er in seinem Ziel, alles Mögliche zu tun, die Anwesenheit zu fördern. Robert Burton sagte vor kurzem dass „der Verwalter die Anwesenheit unaufhörlich fördern muss. Sobald er damit aufhört, stürmt der Schlaf auf uns ein.“
Robert Burton weist auch darauf hin, dass das Wissen über die Art und Weise, auf die der Verwalter mithilfe der Arbeitsichs Anwesenheit fördert, in der Literatur bewusster Schulen und bewusster Traditionen der Vergangenheit gefunden werden kann. Die Bibel spricht zum Beispiel davon, dass die Seele (der Verwalter) die Hilfe der Engel (der Arbeitsichs) herbeizieht, um Gott (die Anwesenheit höherer Zentren) zu erreichen. Und die Sufis beschreiben den Liebenden (Verwalter) dessen leidenschaftliches Verfolgen des Geliebten (Anwesenheit) durch die Wortsoldaten (Arbeitsichs) gestärkt wird.
Der Zweck esoterischer Schulen war immer die innere Arbeit zur Entwicklung eines Verwalters, der Anwesenheit fördern und verlängern kann. Wie Robert Earl Burton sagte: „Es ist die Rolle des Verwalters, den Weg zur Anwesenheit zu finden. In Schulen tun wir alles was uns möglich ist, um in einem permanenten Zustand der Ankunft in der Gegenwart zu sein.“
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Links von Interesse
• Videos von Robert Earl Burton beim Lehren
• Literaturempfehlungen zu Ideen des Vierten Weges
• Esoterische Schlüssel zum Verständnis der Bibel
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1— Eine Übersicht über das System
• Das System ist altes objektives Wissen
• Der Mikrokosmos Mensch kann sich selbst transzendieren
• Schulen verwenden zum Erwachen präzise Methoden
2— Die vier niederen Zentren(Vortrag 1 ist Voraussetzung)
• Beobachten der Funktionsweise der niederen Zentren
• Erkennen, wenn die niederen Zentren die Anwesenheit verdrängen
• Verwenden der niederen Zentren, um höhere Zentren zu erreichen
3— Anwesenheit fördern und verlängern
(Vorträge 1 und 2 sind Voraussetzung)
• Das instinktive Zentrum als der 'Verstand hinter der Maschine'
• Entwickeln des Verwalters und der intellektuellen Teile der Zentren
• 14 Methoden zum Fördern und Verlängern der Anwesenheit
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 Poseidon-Brunnen, Bronze. Aus der Sammlung der Fellowship of Friends
Gedanken zum Verwalter
Der stellvertretende Verwalter entwickelt sich aus dem beobachtenden Ich. Er beginnt mit der Aufgabe, alles zu eliminieren, was nicht Selbsterinnern ist. Der Verwalter ist dazu noch viel besser in der Lage. Die Arbeitsichs sind der weise Rat des Verwalters; sie sprechen mit einer ruhigen Stimme. Ihre Aufgabe ist es, uns so nah wie möglich an den dritten Bewusstseinszustand heranzubringen.
Robert Earl Burton
Bewache die Schwelle und hindere die Legionen von Phantasien am Einmarsch.
Francesco Petrarca
Du musst lernen, welche Arbeit du tun musst, welche du vermeiden musst und wie du einen Zustand ruhiger Loslösung von deiner Arbeit erreichen kannst.
Bhagavad-Gita.
Er kann ohne seinen Geliebten nichts tun - er kann nicht einmal einen Moment lang überleben. Er denkt ständig an seinen Geliebten und sein Geliebter erinnert sich an ihn.
Jalaluddin Rumi
Ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll....Der soll ihr Hirte sein.
Hesekiel 34,23-24
Nahet euch zu Gott so nahet er sich zu euch.
Brief des Jakobus 4,8
Liebende beten ständig. Einmal am Tag, einmal in der Woche, fünf Stunden am Tag reichen nicht aus. Komm, setze dich in den innersten Raum, wo du vor dem Liebesdieb sicher bist.
Jalaluddin Rumi
Der Herr aber sprach: "Wer ist denn der treue und kluge Haushalter, welchen der Herr setzt über sein Gesinde?"
Evangelium nach Lukas 12,42
Wie ein Ritter seine Burg bewacht, so muss man seine eigenen Gedanken vor Gefahren von innen und von außen bewachen. Man darf dies keinen Moment lang vernachlässigen.
Buddha
Er lässt in der Erinnerung an Gott nicht nach, er wird der Realität Gottes nicht müde und er verkehrt mir niemandem als mit Gott.
Bayazid
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