Eine Veröffentlichung der Fellowship of Friends

Höhere Zentren

Alle Anstrengungen, die Aufmerksamkeit zu teilen und anwesend zu sein, drehen sich um nur ein Ziel: Höhere Zentren zu erreichen und höhere Zustände unseres Bewusstseins zu erfahren. Dies wird in der esoterischen Literatur durch die "zweite Geburt" und die "mystische innere Ehe" dargestellt.

Wenn wir die Aufmerksamkeit nicht teilen, existieren wir zwar äußerlich, innerlich sind wir jedoch nicht anwesend. Unser Gewahrsein wird von uns weg gezogen und verliert sich in Einbildung und Identifikation. Der Wert geteilter Aufmerksamkeit - wenn wir uns unserer selbst und unserer Umgebung gleichzeitig gewahr sind - liegt darin, dass der Schleier der Einbildung gehoben und Identifikation durch Anwesenheit ersetzt wird. Das Ergebnis ist, dass wir die Dinge lebendiger zu sehen beginnen. Dies ist das langsam hervortretende höhere emotionale Zentrum im dritten Bewusstseinszustand.

Der dritte Zustand kann in kurzen Blitzen geschehen, wenn man sich an einem unbekannten Ort wiederfindet oder wenn etwas Ungewöhnliches geschieht, z. B. wenn man plötzlich einen Freund trifft, den man seit vielen Jahren nicht gesehen hat. Das Neue oder Seltsame einer Situation veranlasst einen, sich seiner selbst in seiner Umgebung mehr gewahr zu sein. Dies ist der dritte Zustand, und wenn er tief genug ist, wird man ihn nie vergessen, da es sich um einen höheren Bewusstseinszustand handelt, der außerhalb der Zeit existiert.

Es gibt noch einen weiteren Zustand - den vierten Zustand - der zum Beispiel in Momenten der Gefahr auftreten kann. Menschen, die lebensbedrohliche Situationen erlebt haben, beschreiben oft einen Zustand extremer Klarheit und Wahrnehmung, sie fühlten, dass die Zeit anhielt und dass sie eine ungewöhnliche Wahnehmungsfähigkeit für die Geschehnisse in diesem Moment hatten. Diese Wahrnehmungen kommen vom höheren intellektuellen Zentrum im vierten Bewusstseinszustand. Aber auch diese sind gewöhnlich sehr kurz und können nicht aufrechterhalten werden.

Obwohl wir sie 'Zentren' nennen, unterscheiden sich die höheren Zentren doch von den niederen Zentren grundsätzlich. Sie sind eine andere Stufe der Schöpfung, so wie die Sonne eine andere Schöpfungsstufe im Vergleich zur Erde ist. Höhere Zentren erzeugen keine Ichs. Sie sind wortlos und bewusst. Sie sind die Gottheit in uns. Daher bezogen sich esoterische Schulen auf die niederen Zentren traditionell als die "Erde" oder die "Welt" und auf höhere Zentren als den Geliebten, Gott oder Herrn.

Robert Earl Burton erinnert uns oft daran, dass die Anwesenheit höherer Zentren die versteckte Bedeutung des Lebens auf der Erde ist. Dennoch suchen die meisten Menschen nach einer Bedeutung in den niederen Zentren, da sie nicht wissen, dass es höhere Zentren gibt. Zum Beispiel sucht das intellektuelle Zentrum nach Wahrheit in Büchern und das emotionale Zentrum sucht nach Glauben in Religionen. Das instinktive Zentrum und das Bewegungszentrum verfolgen körperliche Leistungen und streben nach Wohlergehen durch Dinge wie Ernährung, Yoga und Meditation. Dabei ist die höhere Bedeutung, nach der sie alle suchen, in uns selbst. Sie ist unser wahres Selbst - die göttliche Anwesenheit unserer höheren Zentren.

Esoterische Schulen verfolgten schon immer den Zweck, höhere Zentren von niederen Zentren zu unterscheiden und niedere Zentren dazu zu nutzen, die Anwesenheit höherer Zentren zu fördern. Die Symbole dafür können auf der Tarot-Karte Nummer XXI gesehen werden, auf der das instinktive Zentrum und das Bewegungszentrum (zusammengenommen) durch den Ochsen dargestellt werden, das emotionale Zentrum durch den Löwen und das intellektuelle Zentrum durch den Adler. Der Engel ist ein Symbol für den Verwalter, der der Teil des emotionalen Zentrums ist, der alle Anstrengungen zum Anwesendsein leitet. Geführt vom Verwalter fördern die intellektuellen Teile der Zentren die Anwesenheit höherer Zentren im dritten Bewusstseinszustand.

Wenn der Verwalter geteilte Aufmerksamkeit einleitet, wenden wir uns von dem auf dem Kopf stehenden Zustand der Einbildung und Identifikation (Karte Nr. XII) zu einem Zustand klarer Anwesenheit. Dadurch wird der Weg für höhere Zentren bereitet, die nach und nach stärker werden, öfter auftreten und länger anhalten (Karte Nr. XXI).

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1— Eine Übersicht über das System
• Das System besteht aus altem objektivem Wissen
• Der Mikrokosmos Mensch kann sich selbst transzendieren
• Schulen setzen zum Erwachen präzise Methoden ein

2— Die vier niederen Zentren (Vortrag 1 ist Voraussetzung)
• Wie kann man die Funktionsweise der niederen Zentren beobachten?
• Wie kann man erkennen, wenn die niederen Zentren Anwesenheit verdrängen?
• Wie kann man die niederen Zentren dazu nutzen, höhere Zentren zu erreichen?

3— Anwesenheit fördern und verlängern
(Vorträge 1 und 2 sind Voraussetzung)
• Entwickeln des Verwalters und der intellektuellen Teile der Zentren
• Das instinktive Zentrum als der "Verstand hinter der Maschine"
• Gezielte Methoden zum Fördern und Verlängern von Anwesenheit

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