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Dezember 2005 •2. Jahrgang, Nr. 12
Anwesenheit • Erwachen • Höhere Zentren • Der Geliebte • Gott
Anwesend sein

Eine Veröffentlichung der Fellowship of Friends


Einbildung abweisen

Robert Earl Burton, der Gründer der Fellowship of Friends im Jahr 1970, erinnert seine Studenten immer wieder daran, dass Einbildung das hartnäckigste Hindernis für Anwesenheit ist. Er sagt dazu: "Einbildung ist der natürliche Zustand des Menschen und die Hauptschwierigkeit beim Erwachen. Wenn wir wirklich verstehen würden, was Einbildung ist, würden wir sie sofort abweisen."

In der rechts dargestellten Zeichnung aus einem holländischen Manuskript ist der Zustand der Einbildung krass verdeutlicht. Der intellektuelle Teil des emotionalen Zentrums, das Reich des Verwalters, wird hier durch eine junge Frau dargestellt, die von dem sich unaufhörlich drehenden Rad der Einbildung überwältigt ist. Anstatt mit geteilter Aufmerksamkeit durch die Augen hindurchzusehen, wird der intellektuelle Teil des emotionalen Zentrums von dem ständigen Fluss der vielen Ichs abgelenkt. Ein Esel, eines der Symbole für den intellektuellen Teil des instinktiven Zentrums, dreht dabei das Rad. Zu dieser Zeichnung sagte Robert E. Burton: "Hier wird gezeigt, was sich im Gehirn des Menschen abspielt: der intellektuelle Teil des instinktiven Zentrums manipuliert die Einbildung."

Ziel der Arbeit ist es natürlich, diesen Prozess umzukehren: das Rad der mechanischen Ichs bewusst abzuweisen und unsere Gedanken mithilfe von Arbeitsichs in die andere Richtung zu drehen. Das heißt, anwesend zu sein und nicht in Einbildung. Robert Burton sagte: "Der Mensch schläft und bildet sich dabei ein, dass er wach ist. Sein größter Fehler besteht darin, die Themen seiner Einbildung interessanter zu finden als seine eigene Anwesenheit."

Esoterischen Schulen war die Macht der Einbildung schon immer bekannt, sie wurde jedoch durch verschiedene Symbole ausgedrückt. In der jüdischen Tradition wurde zum Beispiel der Schutz vor 'Versuchung' betont, die Christen warnten vor dem 'Bösen' und viel später benutzten die Sufis das poetische Symbol der 'Schleiers'. Sie sprachen aber alle von ein und derselben Sache: Wie Einbildung, manipuliert vom intellektuellen Teil des instinktiven Zentrums, Anwesenheit verdrängt.

Die Schulen der Vergangenheit wussten auch, dass Einbildung nur dadurch überwunden werden kann, dass man anwesend ist - und wie schwierig dies ist. Es ist schwierig, weil der Verwalter, der eine kleine Anzahl von Arbeitsichs beinhaltet, von tausenden und abertausenden mechanischer Ichs umgeben ist, die sich Anwesenheit entgegenstellen. Vor kurzem sagte Robert E. Burton dazu: "Dies wird die Arbeit genannt, da Selbsterinnern der Weg größter Schwierigkeit ist. Es gibt nichts Einfacheres als in Einbildung überzugehen, es gibt jedoch nichts Schwierigeres als ein Arbeitsich zu haben, das göttliche Anwesenheit einbringt."

Robert E. Burton erklärt: "Wenn ihr euch von Einbildung befreien wollt, müsst Ihr die Sehübung oder die Hörübung anwenden." (Das aktive Sehen und Hören mit geteilter Aufmerksamkeit sind zwei der vielen Methoden, mit denen wir Einbildung abweisen können.) Er fügt hinzu: "Ihr könnt euch nicht einfach wünschen, dass die Einbildung weggeht, denn das nächste Ich steht schon bereit und hält euch in Einbildung fest, wenn es kein Arbeitsich ist. Und wenn ihr anwesend seid, müsst ihr darauf gefasst sein, dass der intellektuelle Teil des instinktiven Zentrums etwas unternehmen wird, um euch von Anwesenheit wegzulocken."

Das Verlängern von Anwesenheit erfordert ständige Wachsamkeit mit geteilter Aufmerksamkeit, begleitet von den unnachgiebigen Anstrengungen, Einbildung zu erkennen und abzuweisen, um zu Anwesenheit zurückzukehren. Der persische Dichter Sanai sagte: "Kehre zurück. Selbst wenn du dein Gelübde zehntausendmal gebrochen hast – kehre wieder um, kehre zurück.“


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Links von Interesse
• Videos von Robert Earl Burton beim Lehren
Literaturempfehlungen
• Esoterische Schlüssel zum Verständnis der Bibel


Einführungsvorträge — monatlich
Wir bieten in vielen Städten weltweit kostenlose Einführungsvorträge an. Die Anmeldung erfolgt
• über unsere Informationszentrale in den USA (+1-800-642-0212),
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1— Eine Übersicht über das System
• Das System besteht aus uraltem objektiven Wissen
• Der Mikrokosmos Mensch kann sich selbst transzendieren
• Schulen setzen zum Erwachen präzise Methoden ein

2— Die vier niederen Zentren (Vortrag 1 ist Voraussetzung)
• Die Funktionsweise der niederen Zentren
• Wie die niederen Zentren Anwesenheit verdrängen
• Wie man die niederen Zentren dazu nutzt, höhere Zentren zu erreichen

3 Anwesenheit fördern und verlängern
(Vorträge 1 und 2 sind Voraussetzung)
• Der Verwalter und die intellektuellen Teile der Zentren
• Das instinktive Zentrum als der 'Verstand hinter der Maschine'
• Spezielle Methoden zum Fördern und Verlängern von Anwesenheit


Informationen zur Mitgliedschaft
Die Fellowship of Friends ist eine esoterische Schule. Sie unterhält Zentren weltweit. Die Mitgliedschaft erfolgt von Monat zu Monat. Für weitere Informationen:
• Finden sie ein Zentrum in Ihrer Nähe.
• Schreiben Sie an contact@beingpresent.org.

• Rufen Sie die folgende Nummer an: +1-800-642-0212.


'Das Rad des Gehirns' aus einem holländischen Manuskript aus den 18. Jahrhundert. (Das hier dargestellte Bild dient nur der spirituellen Bildung und darf nicht für andere Zwecke genutzt werden.)

Gedanken über Einbildung
Der Mensch sieht die wirkliche Welt nicht. Die wirkliche Welt liegt hinter der Mauer der Einbildung vor ihm verborgen. Jedes Zentrum hat seine eigene Form der Einbildung.
George Gurdjieff
Die Menschen schlafen und träumen, wach zu sein. Einbildung möchte in uns ständig tätig sein und uns täuschen. Wenn Selbsterinnern erscheint, wird es sofort unterdrückt (von Einbildung).
Peter Ouspensky
Einbildung stellt die Maschine vollkommen zufrieden. Sie kann jedoch höhere Zentren nicht zufriedenstellen, für die Einbildung abstoßend ist. Alle Handlungen des intellektuellen Teils des instinktiven Zentrums zielen darauf ab, uns von Anwesenheit zu Einbildung zu locken.
Robert Earl Burton  
Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft, konzentriere deine Gedanken auf den gegenwärtigen Moment.
Buddha
Schweife nicht umher; schweife nicht umher; bleibe aufmerksam.
Milarepa  
Wir haben unsere unfreiwilligen Gedanken sehr gern - darum kommen sie.
Philokalia; Evagrios der Alleinstehende  
Übe dich unentwegt im Erinnern bis die Welt der Einbildung von dir gehoben wird.
Ibn Arabi 
Wisse, dass die Wissenschaft des Entschleierns kein Ende nimmt.
Ibn Ata Allah 
Bleibe fern vom Basar des Gedankenverkehrs. Reiße die Gedanken fort und enthülle Bewusstsein. Entschleiere die wunderschöne Braut.
Rumi 
Du musst entscheiden, wie du jeden Moment verbringst - mit Anwesenheit oder Nachlässigkeit.
Shah Naqshband
Erwarte jeden Augenblick Unannehmlichkeiten. Begegne ihnen vorbereitet, wenn sie kommen.
Philokalia; Theophan der Einsiedler

Ich bin herausgetreten (aus Einbildung). Ich bin am Leben!
Eintreten in den Tag (Ägyptisches Totenbuch)
 


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