Eine Veröffentlichung der Fellowship of Friends

Anwesenheit erreichen

Anstrengungen zum Fördern von Anwesenheit sind nicht Anwesenheit selbst. Sie sind Funken. Sie erinnern den wortlosen Zustand unseres wahren Selbst daran, sich an das Selbst zu erinnern - anwesend zu sein. Davon sprach Peter Ouspensky, als er sagte, "Bewusstsein und Gedanken sind verschiedene Dinge. Gedanken werden nur dazu benutzt, einen Anstoß zu geben, dann wird man ohne Gedanken bewusst."

Dieser 'Anstoß' ist die Aufgabe der Arbeitsichs - absichtlicher Gedanken, die Anwesenheit fördern und verlängern. Zum Beispiel verstärkt der Gedanke "Lies mit Anwesenheit" die Anstrengung, die Aufmerksamkeit zu teilen. Dadurch wird Selbsterinnern genau und für die im Moment anstehende Aufgabe spezifisch. In anderen Situationen kann "Schau mit Anwesenheit", "Gehe mit Anwesenheit" oder "Sprich mit Anwesenheit" gelten. Robert Burton, der Gründer der Fellowship of Friends sagte, dass Arbeitsichs bewusstes Denken sind, Denken, das Anwesenheit im Moment fördert.

Wenn Sie zum Beispiel einen kurzen Spaziergang machen und dabei das ausschließliche Ziel haben, anwesend zu sein, können Sie fast sofort sehen, wie die mechanischen Gedanken eindringen - über die Vergangenheit und die Zukunft, über Dinge, die nicht mit dem gegenwärtigen Moment im Zusammenhang stehen, und selbst über Dinge, die Sie auf Ihrem Spaziergang beobachten. Dennoch ist keiner dieser Gedanken, keines dieser Ichs Anwesenheit. Sie sind alle Ablenkungen - Köder - weg von Anwesenheit. Wenn man nicht abgelenkt werden möchte, muss man Arbeitsichs einsetzen.

Die Arbeitsichs können in allen Situationen den Verkehr der mechanischen Gedanken unterbrechen. Sie leiten Einbildung um und richten sich immer wieder auf das Ziel, anwesend zu sein. "Vermeide Einbildung." "Lass ab." "Verfolge dieses Thema nicht weiter." "Komme jetzt zur Gegenwart zurück."

Arbeitsichs mitten in den Fluss mechanischer Ichs einzubringen ist nie leicht. Dazu sind Vorbereitung, Übung und Sorgfalt erforderlich. Aber auch dann führen Arbeitsichs nicht immer zu Anwesenheit. Warum? Weil die Arbeitsichs zu den vier niederen Zentren gehören. Sie existieren im zweiten Bewusstseinszustand und erzeugen nicht immer einen Funken, der stark genug ist, den dritten Zustand zu entzünden.

Wenn man den dritten Zustand erreicht, geht man über die Arbeitsichs hinaus zu wortloser Anwesenheit. Dazu sagte Robert E. Burton: "Wenn man ein Arbeitsich hat - was an sich schon schwierig ist - ist das erst die halbe Schlacht. Die andere Hälfte liegt darin die Verbindung mit Anwesenheit tatsächlich herzustellen. Arbeitsichs haben keinen Wert, wenn die Verbindung mit Anwesenheit nicht wirklich hergestellt wird. Man muss sich hinter die Arbeitsichs stellen und anwesend sein."

Buddha drückte das Gleiche aus: "Alle spirituellen Tätigkeiten, die halbherzig ausgeführt werden, bringen keine guten Früchte." Mehrere Jahrhunderte später sagte der Sufi Ibn Ajiba: "Sei mit nichts zufrieden, bis du bei göttlicher Anwesenheit angelangt bist." Beide betonten - wie dies alle Schulen tun - dass der wirkliche Erfolg von Anstrengungen Anwesenheit selbst ist.

Selbst wenn die Arbeitsichs erfolgreich sind, hält Anwesenheit gewöhnlich nur ein paar Sekunden an, bevor sie von mechanischen Gedanken verdrängt wird. Ouspensky sagte dazu: "Wenn Selbsterinnern erscheint, wird es sofort zum Schweigen gebracht." Er bezog sich auf Einbildung, die sich immer wieder von Neuem behauptet, und er weist darauf hin, dass wir die Arbeitsichs immer wieder von Neuem behaupten müssen.

Es sind jedoch große Anstrengungen notwendig, um Arbeitsichs zu erzeugen. Das liegt hauptsächlich daran, dass wir unser Interesse und unsere Haftung an mechanische Ichs so ungern aufgeben. Uns gefallen die Themen der Einbildung und wir finden die Behaglichkeit des zweiten Zustands angenehm. Wir fühlen uns nicht genötigt, sie aufzugeben und ohne sie zu existieren. Wir können selbst von den Arbeitsichs Befriedigung bekommen. Arbeitsichs sind jedoch dazu da, uns aus dem zweiten Zustand zu stoßen - wir können uns also auch an ihnen nicht festhalten.

Es war schon immer die Arbeit von Schulen, Einbildung abzulenken und Arbeitsichs zu benutzen, um die Herrschaft über Anwesenheit zu erlangen. In unserer Schule entwickeln wir kurze Arbeitsichs, die sich behaupten und schnell zur Seite treten, damit Anwesenheit erscheinen kann. Mehr und mehr legen wir die Betonung auf Anwesenheit selbst.

Robert E. Burton sagte vor kurzem, dass die höheren Zentren bereitwillig mit Anwesenheit antworten, wenn sie knappe Arbeitsichs hören. Er fügte hinzu: "Wenn wir aus Einbildung zu Anwesenheit aufsteigen, können wir verifizieren, dass es nicht wichtig ist, woran wir denken, dass die zehntausend mechanischen Ichs dunstige unbewusste Aktivität sind und dass selbst die Arbeitsichs im zweiten Zustand existieren."

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1— Eine Übersicht über das System
• Das System besteht aus uraltem objektiven Wissen
• Der Mikrokosmos Mensch kann sich selbst transzendieren
• Schulen setzen zum Erwachen präzise Methoden ein

2— Die vier niederen Zentren (Vortrag 1 ist Voraussetzung)
• Die Funktionsweise der niederen Zentren
• Wie die niederen Zentren Anwesenheit verdrängen
• Wie man die niederen Zentren dazu nutzt, höhere Zentren zu erreichen

3 Anwesenheit fördern und verlängern
(Vorträge 1 und 2 sind Voraussetzung)
• Der Verwalter und die intellektuellen Teile der Zentren
• Das instinktive Zentrum als der 'Verstand hinter der Maschine'
• Spezielle Methoden zum Fördern und Verlängern von Anwesenheit

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