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Juli 2006 • 3. Jahrgang, Nr. 7
Anwesenheit • Erwachen • Höhere Zentren • Der Geliebte • Gott

Anwesend sein

Ein monatlicher Newsletter zur praktischen Anwendung der Ideen des Vierten Wegs

 

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Der stille Ort im Inneren

Halten Sie einen Augenblick inne, bevor Sie diesen Artikel lesen. Lehnen Sie sich zurück. Lassen Sie die vielen Ichs gehen, und versuchen Sie, die Aufmerksamkeit zu teilen. Seien Sie sich einfach Ihrer selbst gewahr und halten Sie dieses Gewahrsein aufrecht während Sie die Dinge in der Umgebung wahrnehmen. Richten Sie Ihren Blick nach jeweils einigen Sekunden auf etwas anderes, ohne Gedanken darüber zu haben, was Sie sehen. Versuchen Sie dies ungefähr 30 Sekunden lang.

Wenn geteilte Aufmerksamkeit auf diese Weise - oder länger - aufrechterhalten wird, erzeugt sie langsam eine innere Ruhe. Die Eigendynamik der niederen Zentren nimmt ab, der Lärm der vielen Ichs verschwindet und Anwesenheit tritt hervor. Der Mystiker Rumi sagte dazu: "Die Sonne füllt sich mit Licht, wenn sie sich selbst erreicht." Diese Dinge geschehen, wenn wir die Aufmerksamkeit teilen und geteilt halten. Anwesenheit erreicht sich selbst. Wir verlassen also den zweiten Zustand und betreten auf die Schwelle des dritten Zutands unseres Bewusstseins. Wir erwachen langsam.

Peter Ouspensky beschreibt diesen Prozess als das Eintreten in den "stillen Ort im Inneren." Er sagte: "Wenn Sie nicht aufhören zu beobachten, werden Sie sehen, dass es einen Ort in Ihnen gibt, an dem Sie still und ruhig sind. Hier kann Sie nichts stören. Dieser stille Ort ist keine Metapher, er ist sehr wirklich - allerdings ist es schwierig, den Weg dorthin zu finden. Wenn Sie es jedoch öfter tun, werden Sie sich an einige der Schritte erinnern und gelangen mit den gleichen Schritten vielleicht wieder dorthin."

Und es geht natürlich ausschließlich darum, "wieder dorthin zu gelangen", da es dieser dieser stille Ort in Inneren ist, der das menschliche Wesen im Universum so einzigartig macht. An diesem Ort - und nur an diesem Ort - können wir einen Zustand wortloser Anwesenheit nähren, der dazu fähig ist, in höhere Bewusstseinszustände zu erblühen.

(Halten Sie an dieser Stelle wieder im Lesen inne und versuchen Sie, geteilte Aufmerksamkeit wieder herzustellen. Vielleicht ist es nützlich, den ersten Abschnitt noch einmal zu lesen.)

Im zweiten Bewusstseinszustand ohne geteilte Aufmerksamkeit, ist die Tür zu dem stillen Ort im Inneren geschlossen und der Eingang blockiert. Die stärkste Sperre ist Einbildung - der ständige Schleier von Ichs, die uns davon abhalten, den Weg zur Anwesenheit zu sehen. Ein anderes Hindernis ist Identifikation, die uns so stark gefangen hält, dass unsere ungeteilte Aufmerksamkeit sich nie genug befreien kann, um Anwesenheit aufzubauen oder gar auszudehnen. Das Gleiche gilt für negative Gefühle und unnötiges Reden - die anderen Hindernisse auf dem Weg zur Anwesenheit.

Es reicht aber nicht aus, diese Hindernisse zu kennen, wenn man sie umgehen möchte. Wir müssen die genauen Schritte erlernen, die zu Anwesenheit führen. Wir müssen wissen, wie der erste Schritt aussieht und der zweite, der dritte usw. Wir müssen dann diese Schritte wie die Glieder einer Kette bewusster Anstrengungen verbinden. Peter Ouspensky sagte dazu: "Kontrolle bedeutet Anstrengungen bei jedem Schritt".

Er sagte auch: "Kontinuität ist die Hauptsache." Genauer sagte er: "Flüchtige Augenblicke [von Anwesenheit] können zufällig geschehen, Kontinuität benötigt jedoch Anstrengungen.” Mit anderen Worten: Sporadische Anstrengungen, die Aufmerksamkeit zu teilen, reichen nicht aus, um an den stillen Ort im Inneren zu gelangen. Wir müssen geteilte Aufmerksamkeit aufrechterhalten, wir müssen dies wiederholt tun und wir müssen uns daran erinnern, warum wir es tun.

All dies - das Erlernen der Schritte, die zu Anwesenheit führen, das immer wieder neue Nachvollziehen dieser Schritte und das Verständnis darüber, wohin sie führen und welchem Zweck sie dienen - war schon immer das Spezialgebiet von Schulen. Wie Peter Ouspensky sagte: "Darum existieren Schulen".


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Wir bieten in vielen Städten weltweit je zwei Einführungsvorträge an. Die Anmeldung erfolgt

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1— Eine Übersicht über das System
• Das System besteht aus uraltem objektivem Wissen
• Der Mikrokosmos Mensch kann sich selbst transzendieren
• Schulen setzen zum Erwachen präzise Methoden ein

2— Die vier niederen Zentren
• Die Funktionsweise der niederen Zentren
• Wie die niederen Zentren Anwesenheit verdrängen
• Wie man die niederen Zentren dazu benutzt, höhere Zentren zu erreichen


Informationen zur Mitgliedschaft

Die Fellowship of Friends, Inc. ist eine Schule zum spirituellen Erwachen. Sie unterhält Zentren weltweit. Die Mitgliedschaft erfolgt von Monat zu Monat. Weitere Informationen erhalten Sie per:

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Ägyptische Grabstätte mit der Statue eines Pharaos, der hineinschaut. (Diese Abbildung dient ausschließlich Bildungszwecken und ist für keinerlei andere Zwecke gedacht.)

Über den stillen Ort im Inneren
Ihr könnt euch selbst im Schweigen leichter finden als im Reden.
Robert Earl Burton
Wahre Kunst schafft eine göttliche Stille in der Seele.
Hafiz   
Unser Sinn ist rein und einfach. Wenn er daher von allen fremden Gedanken befreit wird, betritt er reines, einfaches, göttliches Licht. Wenn dies geschieht, folgt eine Stille, die alles betrachtet.
Symeon der Neue Theologe
Alle Türen bleiben verschlossen, jedoch nicht denen, die durch die Tür des Gesetzes eintreten.
Ahmad Ibn Ajiba
Zufriedenheit ist Ruhe des Herzens inmitten von Schwierigkeiten.
Qushayri
Komm, setze dich in den innersten Raum, wo du vor dem Liebesdieb sicher bist. Komm an diesen Tisch der Ruhe.
Rumi
Ich bin die unbegreifliche Stille.
Gnostische Texte, Nag Hammadi
Ruhe ist das sicherste Zeichen dafür, dass du gestorben bist. Dein altes Leben war ein wildes Rennen von der Stille.
Rumi

Wenn die Worte enden und du die Stille ertragen kannst - dann ist es Zeit, auf das zu hören, was die Augen des Geliebten am dringensten sagen möchten.
Hafiz



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